Samstag, 12. November 2005

Leben und ich
[ Gott ist groß! ]

Mich treibt momentan das Thema Taufe ein wenig um. Ich bin als Kleinkind getauft und später konfirmiert worden. Die freie Gemeinde, in die ich gerade gehe akzeptiert das, lehrt jedoch die Glaubenstaufe. Das bedeutet, das nur derjenige getauft wird, der sich bekehrt und vor anderen bekannt hat.

Die Schwierigkeit liegt nun darin begründet, was die Taufe als Kleinkind für mich persönlich nun bedeutet, bzw. was sie Jesus bedeutet.

Ich habe das Thema schon mit einigen Leuten besprochen, auf der letzten Rüstzeit, im Hauskreis, in dem Kurs in den ich gehe, doch irgendwie habe ich gemerkt, dass es für beide Haltungen fundierte Argumentationen gibt und ich nicht wirklich vorankomme.

Ich habe diese Sache Gott anvertraut und gesagt, dass ich nicht meine Entscheidung dazu treffen möchte, sondern Seinem Willen folgen will. Ich habe das auch als Gebetsanliegen im Hauskreis formuliert, gestern erst...

Heute wirkten soviele Umstände zusammen, die mich letztendlich in einem Zug nach Hause sitzen ließen, konkreter in einem CNL (City Night Line), so einem Zug, der hauptsächlich aus Liegeabteilen und besseren Abteilen (Bett?), aber auch normalen Sitzgelegenheiten besteht. Ich nahm in letztem Platz, ohne Reservierung. Ich wurde vom Schaffner darauf hingewiesen, dass der Platz auf dem ich sitze (wie überhaupt das ganze Abteil) reserviert sei... und ich mich doch bitte ins Speiseabteil setzen sollte.

Gesagt, getan.

Ich hab ein wenig gelesen - irgendwann war ich mit der Lektüre durch, hab es eingepackt und saß nur da. Ein wenig aus dem Fenster geschaut, die Mitfahrer angeschaut (.oO(die Frau dort trinkt ein Bier - Hm, ungewöhnlich)). Irgendwann hab ich meine King James Bibel herausgeholt, weil ich nach einem bestimmten Psalm gesucht habe (es war dann Ps 18,29, den ich natürlich net gefunden habe)... und habe einfach angefangen Psalmen querzulesen, leise vor mich hin.

Ich habe die Bibel irgendwann weggelegt und ein wenig gebetet. Immerhin
war ich gerade auf dem Weg zu meinen Eltern und das Gespräch u.a. um die Taufe beschäftigt mich schon sehr. Gerade, weil ich ausdrücken will, worum es mir eigentlich geht. Nicht um irgendwelche Vorwürfe in der Art "Wie konntet ihr mich taufen lassen, wo ich doch nicht bewußt ja sagen konnte?!". Ich war vertieft...

"Entschuldigung?"
Ich blicke hoch.
"Kann das sein, dass du gerade im Gebet mit etwas haderst?"
- "Ähm, ja."

Im ersten Moment war ich mehr als baff. Jemand sieht, dass ich bete, ohne dass ich jetzt "klassisch" die Hände falte und sowas.

Ich fing an unbefangen davon zu erzählen, dass es um die Taufe geht, konkret um meine eigene. Das aber die Schwierigkeit besteht, dass ich getauft und konfirmiert bin. Für Leute, die das nicht wissen, sei kurz angemerkt, dass eine Glaubenstaufe in einer freien Gemeinde (nach einer Bekehrung und Taufe als Kind) von den beiden großen Kirchen als Wiedertaufe angesehen wird und sehr strikt abgelehnt wird. Das hat dann auch Konsequenzen für einen selbst als Kirchenglied.

Ich erzählte ihr (Fredericke, Gott segne Dich!) von meinen Bedenken und dem kommenden Gespräch mit meinen Eltern. Sie sagte, sie hätte das starke Bedürfnis gehabt mir zu sagen, dass ich bekennen soll. WOW! Da wurde mir klar, wie Gott Situationen und Umstände zusammenspielen läßt um mir etwas zu vermitteln. Innerlich habe ich Freudentränen geweint.

Wir unterhielten uns dann eine ganze Zeit, eben gerade um die Schwierigkeit wie ich das Gespräch mit meinen Eltern beginnen und führen soll und es stellte sich heraus, dass ihr gläubiger Großvater (Pfarrer) sie getauft hat, sie sich später aber in einer´freien Gemeinde taufen ließ. "Deine Eltern haben in der Taufe auf jeden Fall einen Grundstein gelegt - denk an das Senfkorn. Sei dankbar dafür, denn viele andere haben das nicht bekommen."

Wir strahlten uns an und erzählten einiges von unserem Leben und wie
Jesus wirkte und wie treu er ist. Trotz aller Fehler und aller Schwierigkeiten weicht Er nicht von unserer Seite :)

Ich stieg dann in meinem Reiseziel aus, mit großer Freude ím Herzen. Meinem Vater, der mich vom Bahnhof abholte sagte ich nur "Ich platze zwar gleich vor Freude, würde aber gern mit dem Erzählen bis morgen warten.".

Ich kann Gott immer wieder danken, dass Er zur rechten Zeit Menschen in unser Leben schickt und durch sie wirkt. Danke Herr, dass ich dir alles hinlegen kann und du es wohl machst!

Wie Du wirkst ist oftmals so unbegreiflich. So schön. So herrlich. Ich habe Dir mein Leben anvertraut Herr und Du wendest es zum Guten, zu Deinem Wohlgefallen.

Du lässt mein Lebenslicht strahlen, Herr. Du selbst, mein Gott, machst mir das Dunkel hell.
(Psalm 18,29; Gute Nachricht)

D A N K E !

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