Glauben und ich
[ Katholikenbashing II ]
Nachgang zum Katholikenbashing.
Diesmal von Focus TV.
Keine qualitativ hochstehende Sendung, das merkt man schon an den gesetzten Schwerpunkten im Beitrag. Mehrere Pilgergruppen. Ein Bordellbesitzer* der sich über 30% Steigerung der Nachfrage freut. Zwei bekennende Lesben die in der Fußgängerzone für den Gebrauch von Kondomen werben**, eine Schwulen- und Lesbengruppe die vom Papst gesegnet wird. (Mich würde doch interessieren, wie Homosexualität praktizierende Katholiken/Christen das selbst sehen. Grundsätzlich kann der Papst von mir aus jeden segnen, wenn ihm das in den Sinn kommt. Das hat ja gute Tradition.)
Ein einziges Mädel bringt den Knackpunkt Sexualität auf den Punkt und wird prompt als doof hingestellt. Dabei hat sie völlig zurecht zusammengefaßt daß eine gelebte Sexualität genau deshalb in einem geschützten Rahmen stattfinden sollte, als daß sie sonst eine Verletzung der anderen Person [durch eine Geringschätzung etc.] riskiert. (Das ist für mich nicht nur eine Floskel, sondern durch diverse Erfahrungen fundiert.) Sexualität ohne Bindung pervertiert das ganze Konzept von Gemeinschaft. Wer Sexualität nur unter dem Begriff der Bedürfnisbefriedigung versteht, reduziert das Gegenüber darauf und wird früher oder später dem essentiellen Problem des Lustprinzips begegnen: es ist niemals genug, es muß immer eine Steigerung geben. Ist diese nicht da, wird es langweilig. Damit muß dann jemand neues her. In manchen Beziehungen ist das wohl auch üblich, deshalb können die auch nicht als "geschützer Rahmen" herhalten. Ein solcher muß ein Fundament haben.
Wer die Bibel in diesen (und allen anderen Punkten) als Anleitung zur Unterdrückung von Menschen und deren Bedürfnisse sieht, hat wiedermal nichts verstanden; er oder sie sollte einen Moment beiseite treten und die jeweilige Problemstellung aus einem anderen Blickwinkel betrachten, nämlich aus dem eines sich sorgenden Vaters, der sein Kind liebt und ihm einen Ratschlag an die Hand gibt.
(Beiläufig frage ich mich schon ob es noch fundierte Kritik am Katholizismus/Christentum*** gibt die nicht das Feld Sexualität betrifft...)
*: Im Beitrag heißt es Saunabesitzer, die aber explizit für Schwule gedacht ist und damit wohl impliziert, das mehr hinter steckt. Wäre dem nicht so, dann verstehe ich nicht wo das Problem liegt, daß mehr Schwule in der Zeit des WJT in die Sauna gingen.
**: Es mutet schon etwas seltsam an. Man würde das ja eher von Schwulen vermuten****... anyway: ich bin nicht firm In der theologischen Begründung für das Verbot. Ich kann mir nur vorstellen, daß Kondome letztendlich bestimmte Verhaltensweisen fördern können.
***: Die explizite Nennung der beiden Begriffe ist nötig.
****: Es waren Anhänger der "Wir sind Kirche"-Bewegung.
PS: Der Beitrag auf Spiegel TV im Anschluß war auch nicht wirklich besser.
PPS: Der "Talk der Woche" beim SAT.1 bildete den krönenden Abschluß :/ (Wer ist eigentlich diese seltsame Moderatorin?)
Diesmal von Focus TV.
Keine qualitativ hochstehende Sendung, das merkt man schon an den gesetzten Schwerpunkten im Beitrag. Mehrere Pilgergruppen. Ein Bordellbesitzer* der sich über 30% Steigerung der Nachfrage freut. Zwei bekennende Lesben die in der Fußgängerzone für den Gebrauch von Kondomen werben**, eine Schwulen- und Lesbengruppe die vom Papst gesegnet wird. (Mich würde doch interessieren, wie Homosexualität praktizierende Katholiken/Christen das selbst sehen. Grundsätzlich kann der Papst von mir aus jeden segnen, wenn ihm das in den Sinn kommt. Das hat ja gute Tradition.)
Ein einziges Mädel bringt den Knackpunkt Sexualität auf den Punkt und wird prompt als doof hingestellt. Dabei hat sie völlig zurecht zusammengefaßt daß eine gelebte Sexualität genau deshalb in einem geschützten Rahmen stattfinden sollte, als daß sie sonst eine Verletzung der anderen Person [durch eine Geringschätzung etc.] riskiert. (Das ist für mich nicht nur eine Floskel, sondern durch diverse Erfahrungen fundiert.) Sexualität ohne Bindung pervertiert das ganze Konzept von Gemeinschaft. Wer Sexualität nur unter dem Begriff der Bedürfnisbefriedigung versteht, reduziert das Gegenüber darauf und wird früher oder später dem essentiellen Problem des Lustprinzips begegnen: es ist niemals genug, es muß immer eine Steigerung geben. Ist diese nicht da, wird es langweilig. Damit muß dann jemand neues her. In manchen Beziehungen ist das wohl auch üblich, deshalb können die auch nicht als "geschützer Rahmen" herhalten. Ein solcher muß ein Fundament haben.
Wer die Bibel in diesen (und allen anderen Punkten) als Anleitung zur Unterdrückung von Menschen und deren Bedürfnisse sieht, hat wiedermal nichts verstanden; er oder sie sollte einen Moment beiseite treten und die jeweilige Problemstellung aus einem anderen Blickwinkel betrachten, nämlich aus dem eines sich sorgenden Vaters, der sein Kind liebt und ihm einen Ratschlag an die Hand gibt.
(Beiläufig frage ich mich schon ob es noch fundierte Kritik am Katholizismus/Christentum*** gibt die nicht das Feld Sexualität betrifft...)
*: Im Beitrag heißt es Saunabesitzer, die aber explizit für Schwule gedacht ist und damit wohl impliziert, das mehr hinter steckt. Wäre dem nicht so, dann verstehe ich nicht wo das Problem liegt, daß mehr Schwule in der Zeit des WJT in die Sauna gingen.
**: Es mutet schon etwas seltsam an. Man würde das ja eher von Schwulen vermuten****... anyway: ich bin nicht firm In der theologischen Begründung für das Verbot. Ich kann mir nur vorstellen, daß Kondome letztendlich bestimmte Verhaltensweisen fördern können.
***: Die explizite Nennung der beiden Begriffe ist nötig.
****: Es waren Anhänger der "Wir sind Kirche"-Bewegung.
PS: Der Beitrag auf Spiegel TV im Anschluß war auch nicht wirklich besser.
PPS: Der "Talk der Woche" beim SAT.1 bildete den krönenden Abschluß :/ (Wer ist eigentlich diese seltsame Moderatorin?)
2005/08/21 23:24